Anfänge des Tourismus

Schon vor mehr als 100 Jahren hat der „Tourismus“ in Puerto de la Cruz Einzug gehalten. Es war der erste Ort auf der Insel, der Feriengäste beherbergte. Der Tourismus der gesamten Kanaren nahm hier seinen Anfang. Schnell stellte man fest, dass der Tourismus die Wirtschaft ankurbelte und so setzte man ab dem Ende der 50er Jahre viel daran, diesen Wirtschaftszweig anzukurbeln. Obwohl der Tourismus in Puerto seinen Anfang nahm, wurde die Stadt doch von den großen Bausünden, besonders der 60er Jahre einigermaßen verschont. Gut, es gibt sie auch hier, aber sie sind überschaubar und halten sich in Grenzen. Der Grund dafür waren die morgendlichen Passatwolken. Sie wurden von den Touristen oftmals als störend empfunden, so dass der größte Bauboom in den Süden der Insel verlegt wurde.

Noch heute ist es der Tourismus, der die Haupteinnahmequelle der Stadt darstellt. Egal ob es nun die kleinen und großen Geschäfte sind, die Bars, Restaurants, Clubs, Diskotheken, selbst die privaten Ärztehäuser – alle profitieren hauptsächlich von den Gästen der Stadt. Das spüren die Besucher auch auf wundervolle Art und Weise. Die Freundlichkeit der Menschen der Stadt scheint einfach kein Ende zu finden. Und so macht es viel Spaß durch die Straßen und Gassen des Ortes zu schlendern und die kanarische Mentalität zu erleben. Eins sollte jeder Besucher allerdings immer bedenken. Er ist nur Gast in diesem Land, nur Gast auf dieser Insel. Und so sollte man sich auch benehmen. Was man von den Einheimischen erwartet sollte man ihnen auch entgegen bringen.

In früheren Zeiten gab es das Wort „Tourist“ im Grunde einfach nicht. Die Einheimischen kannten ehr Worte wie „Eroberer, Ausbeuter, Missionare aber auch Forscher und Kaufleute“. Einfach mal Urlaub zu machen und sich an der schönen Landschaft und dem tollen Klima zu erfreuen, kam niemanden in den Sinn. 1892 wurde dann in Puerto de la Cruz mit dem Taoro das damals größte Hotel Spaniens im heutigen „Taoro Park“ gebaut. Finanziert wurde das Ganze mit englischem Kapitel und englischem Know How.  Der Erfolg trat jedoch nur schleppend ein und es sollte noch viele Jahre dauern, ehe der Einfluss des Tourismus, das Stadtbild grundlegend veränderte. Richtig los ging es erst, als Anfang der 50er Jahre, als die Flugzeuge nicht mehr länger der Kriegsführung dienten, sondern stattdessen zur Personenbeförderung genutzt wurden. Mit dem Beginn des Flugtourismus wurde es aber auch schnell zum Standarddenken , daß man sich im Urlaub in die Sonne zum „braten“ legt und das wenn es geht auch noch an einem schönen Strand. Hier hatte Puerto de la Cruz gleich das nächste Problem. Zum einen hat man die Passatwolke, die sich insbesondere im Sommer fast täglich nachmittags über Puerto de la Cruz legt und die Sonne blockiert. Gleichzeitig fehlten auch die Strände, die andere Orte in Spanien von Natur aus schon hatten. Erst später wurden diese Mängel durch das Anlegen des wunderschönen Playa Jardin und den Bau der Meerwasserschwimmbäder durch den bekannten Künstler Cesar Manrique elegant gelöst. Heute ist Puerto de la Cruz ein ideales Badereiseziel, nicht nur des Strandes oder der Schwimmbäder wegen, sondern auch die nachmittägliche Passatwolke ist dank Ozonloch und Hautkrebs durchaus wieder willkommen.

In den 60er Jahre entstanden „dank“ der Franco Diktatur wie in vielen Orten Spaniens auch in Puerto de la Cruz zahlreiche Betonburgen im „Billig“ Hochhausstil. Der Bebauungsplan sah eine Umgestaltung Puerto´s für eine touristische Nutzung vor. Und Tourismus hieß damals nicht weniger, als möglichst viele Betten auf möglichst kleinem Raum unterzubringen. Glücklicherweise änderte sich dieses teilweise wieder in den letzten Jahren und es gibt auch viele schöne Ferienwohnungen in der Stadt. Günstige Reiseangebote zu finden ist auch kein Problem, denn der Tourismus im Süden der Insel hat bereits seit vielen Jahren ebenfalls Einzug gehalten, so daß Puerto de la Cruz zwar sehr voll im Winter werden kann, aber dank der vielen Betten auch entsprechend viele Unterkünfte zur Verfügung stehen.